Italienfahrt
mit dem Steigerwagen 1925
von Hermann Beuerle
|   | Hermann Beuerle (Jg. 1884) war Redakteur bei der 
		Freiburger-Tagespost. Mit drei Freunden bereiste er im August und 
		September 1925 Italien. Die Reise führte von Freiburg über Rom bis nach 
		Neapel und zurück.  Der Journalist verfasste die Eindrücke der Fahrt 
		in einem Büchlein mit 110 Seiten. Nachdem die lange Fahrstrecke in einem 
		Steigerwagen vollzogen wurde, ist das Büchlein von der 
		Steiger-Aktiengesellschaft Burgrieden unterstützt worden. Auf den ersten 
		Seiten sind zwei ganzseitige Werbeannoncen zum Steigerwagen. So ist auch 
		das Fahrzeug mehrmals im Text lobend erwähnt. Der Besitzer und Fahrer des Steiger 10/50 PS war 
		der Arzt
Dr. Erwin Sumser (1891 
		- 1961) aus Hüfingen im Schwarzwald. Zu seinem Fahrzeug ist auch das 
		Kennzeichen IVB-1253 und die Fahrgestellnummer 1416 bekannt, siehe  
Zulassungsliste Datensatz Nr. 62. Erwin Sumser war Arzt und ein Pionier im 
		Naturschutz und Umweltschutz. Zahlreiche Ehrungen wurden ihm zuteil. Fotograf der Reise war Professor Friedrich 
		Stetefeld (Jg. 1889) aus Freiburg. Der vierte Reisegast, war ein Geistlicher, 
		Kunstkenner und Reiseführer, dessen Namen ist nicht bekannt. Er wir auch 
		als Fahrer des Steigerwagen im Buch beschrieben.  Die Reise begann in Freiburg, führte über den 
		St. Gotthard, bis nach Mailand, weiter über Genua, Rapallo, Spezia, 
		Pisa, Siena, Bolsena, Rom, Terracina bis nach Neapel. Der Rückweg wurde 
		wieder über Rom, Asissi, Florenz, Bolonia, Padua, Venedig, Verona, 
		Bozen, Brenner über den Arlberg zurück nach Freiburg. Im Buch wird die 
		Reisestrecke mit rund 4000 km beschrieben.  Durch einen Zufall wurden Aufnahmen des 
		Fahrzeuges bekannt, welche sich der beschriebenen Italienfahrt 
		zuschreiben lassen. Die Bilder sind nur spärlich kommentiert. Das Buch Italienfahrt wurde digitalisiert und 
		steht als PDF Datei über den Link als Download zur Verfügung. 
 
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Der Fahrer und Besitzer des Steiger 10/50 PS - Dr. Erwin Sumser.

Mit Staubmänteln aus Segeltuch versuchten die Fahrgäste den Straßenstaub vom Leibe zu halten.

Bei der Überquerung der Alpen, am St. Gotthard.
 
 
Auf einer Alpenstraße, man bedenke diese sind nicht gepflastert.

Am St. Bernhard, die Reisegruppe wird durch einen freundlichen Bernhardiner begrüßt.

Rast oder Panne? Wir wissen es nicht, jedoch hatte der Steiger bei der Bevölkerung immer für Aufsehen gesorgt.
Aufgenommen wurde das Bild bei Casagno, es ist ein kleines Dorf in der Lombardei, etwas nördlich von Bergamo.

Panne scheint nun sicher zu sein. Hufnägel waren der schlimmste Feind für die Pneus.

Mit den ca. 10 cm breiten und meist glatten Reifen in den Alpen unterwegs zu sein, ist ein Abenteuer!
Vorallem bei Bergabfahrten. Hier die Gruppe bei der Heimfahrt am Arlberg.